Skizze zu einer Auftragsarbeit
Der Herr mein Hirte,
zeigt den richtigen Weg
und gibt Kraft dazu.
(Nach NLB Ps. 23)
Skizze zu einer Auftragsarbeit
„Liebes Schwerte, du wurdest mir zur Heimatstadt! Hier lebe ich gerne. Wenn ich dich betrachte, bewegt mich manches und macht mich sehr nachdenklich.
Als Christin frage ich mich, wie kann ich ein Segen für Dich sein? In der Bibel lese ich, dass Gott mir den Auftrag gibt „der Stadt Bestes zu suchen” (Jeremia 29,7). Heißt, für sie zu beten und sie zu segnen. Darum bete ich für Dich, Schwerte. Toll wäre es, wenn auch andere Christen hierfür mitbeten und wir gemeinsame Wege gehen.
Ab und zu frage ich mich: Wie siehst Du in 10 oder 20 Jahren aus? Ist das soziale Gefälle zwischen arm und reich dann größer geworden? Wird es noch Vereine und Organisationen geben, die sich sozial bemühen und ein Netzwerk für die Mitmenschlichkeit weben? Werden die Sport- und Fußballvereine noch bestehen? Was bedeutet Dir die Bildung und Erziehung? Wie wird es den Kindern der Eltern gehen, die sich in den letzten 10 Jahren in Dir haben scheiden lassen? Womit werden wir Schwerter beschäftigt sein? Werden wir Antworten auf die vielen Fragen von heute haben?
Ich bete: „Gott, behalte du die Kontrolle und lenke du die Geschicke dieser Stadt! Schenke ihr Menschen, die wach sind und Verantwortung tragen, und ich bete für die Leitung dieser Stadt!“
Ich hab Dich gern Schwerte und frage ich mich oft: „Schwerte, wo willst Du hin? Welchen Maßstab willst Du für Dein Handeln anlegen? Welchem Gott willst Du dienen?“
2018 wohnen in Dir 49.916 Menschen. Das sind 49.916 Persönlichkeiten. Jede hat ihre eigene Geschichte, jede ist auf der Suche nach Orientierung und nach einem Sinn für ihr Leben.
Du bist Teil der großen Schöpfung Gottes – ist Dir das klar? Großartige Natur um Dich herum. Da ist das Sauerland mit seinen vielen Seen und Talsperren; ein attraktives Erholungsgebiet. Ich staune über die Vielzahl Deiner grünen Oasen; das Ruhrtal mit dem breiten Fluss und den satten grünen Auen. Sie bieten Dir eine gute Luft zum „Durchatmen“, auch viele Wege, die zum Wandern und Radfahren einladen. Deine Bürger freuen sich daran. Diese Natur gilt es zu bewahren.
Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde, hat Dir vieles gegeben, damit es den Menschen zum Wohle dient. Ich wünsche Dir von Herzen, dass Deine Politiker in der Verantwortung vor Gott für deine Einwohner das Beste tun.
Unter Deinen Sehenswürdigkeiten sind auch Mahnmale, die an das Leiden von Juden und anderen KZ-Gefangenen, die entsprechend der menschenverachtenden Ideologie der Nationalsozialisten verfolgt wurden, erinnern. Ein Hinweis auf böse Zeiten und eine Aufforderung, für den Frieden einzustehen. Liebe Stadt – weißt Du, was zu Deinem Frieden dient? Ich bete um ‚Shalom‘!
Schwerte, machst Du in dem Ansehen je nach Einfluss und wirtschaftlicher Macht Unterschiede? Wie sieht Dein Gefälle zwischen Armen und Reichen aus? Ich möchte Dir zu bedenken geben: vor Gott sind alle Menschen gleich. Ich wünsche Dir, dass Du in der Verantwortung vor diesem Herrn Deine politischen Entscheidungen triffst. Die Folgen haben Auswirkungen auf lange Zeit. Denke deshalb vor allen Dingen an die Menschen in Dir und an ihr Wohl. Ich weiß: Du willst keinen sozialen Unfrieden. Trotzdem kannst Du ihn nicht verhindern. Die Verantwortung erfordert weise Entscheidungen.
Das möchte ich Dir sagen: Gott bietet Dir seine Hilfe an. Er sagt: „Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst. Ich will dich mit meinen Augen leiten.“ Diese Verheißung gibt der lebendige Gott denen, die auf ihn vertrauen wollen. Ob Du das willst, weiß ich nicht.
Meine Stadt, wo findet man in Dir wirkliche Liebe, Vertrauen, Zuwendung und Geborgenheit? In den Familien? Auf der Straße? In den Betrieben, Büros und Fabriken? In den Schulen? In den Parteien? In den Sportvereinen? In den Kirchen? Klar, noch trauen sich die Menschen Beziehungen einzugehen und zu leben, aber sehr viele gehen auch wieder auseinander. Erschreckend! Fehlt es auch in dir an Liebe und Vertrauen um wirkliche Beziehung zu bauen und zu leben?
Das darfst Du wissen, meine Stadt: Eines hat sich nicht geändert: Es gibt den lebendigen Gott, der Dich liebt. Trotz Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit, Kälte, Lieblosigkeit und Finsternis, trotz vieler Lichter. Gottes Wirken sucht die Gemeinschaft mit seinen Geschöpfen. Das ist Hoffnung für Dich:
Die Begegnung mit Jesus Christus verändert Menschen, heilt Persönlichkeiten und Ehen, führt Familien wieder zusammen. Schwerte, hier ist Zukunft! Nimm sie an!
Ich möchte Dich herausfordern, auf die Suche zu gehen nach diesem lebendigen Gott, der uns durch Jesus Christus begegnet. ER sagt von sich: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als durch mich.“
Kennst Du eigentlich den Schatz in Deinen Grenzen? Nicht von Gebäuden, Denkmälern oder Wertgegenständen in stählernen Tresoren rede ich. Nein, ich meine die Christen, in evangelischen und katholischen Gemeinden, in Freikirchen, in eigenständigen Werken wie EC und CVJM. Sie haben ein gemeinsames Ziel: Sie wollen Christus und damit auch Dir dienen. Manches Miteinander wird auch schon gesucht. Das ist gut! Welche Hoffnung für unsere Stadt, wenn dieser Schatz erkannt wird.
Mein liebes Schwerte, freue Dich über diesen Schatz: Lass ihn nicht ungenutzt, sondern gib ihm Raum, damit er Dir weiterhin uneigennützig dienen kann. Ich wünsche Dir so sehr, dass Du einen Weg, einen Maßstab und den Gott findest, für den es sich lohnt zu leben – der Hoffnung für Dich hat.“
(Ein herzl. Dankeschön an Sabine Drescher. Mit ihrem Einverständnis konnte ich Textpassagen aus dem Geburtstagsbrief an die Stadt Lüdenscheid übernehmen.)
M. Kranefeld
Aquarell 10 x 10 m, Passepartout 20 x 20 cm
Die Blätter werden gelb und rot,
eins nach dem andern fällt schon ab,
und was vom Boden stieg herauf,
zum Boden muss es auch hinab.
Nach Johann Peter Hebel
Aquarell 10 x 10 m, Passepartout 20 x 20 cm
Große Ernte